Leserfrage: Nachblutungsgefahr

Über das Kontaktformular erreichte mich die Frage, ob es möglich sei 10 Tage nach der OP an einer Feier mit Lagerfeuer teilzunehmen. Wärme weitet die Gefäße und so war die Sorge, dass dies zu Nachblutungen führen könnte.
Da auf meine Antwort-Mail eine Fehlermeldung kam, wiederhole ich die Antwort hier im Blog:
Nun, zunächst kann man vor einer OP nie mit Sicherheit sagen, wie man sich 10 Tag danach fühlen wird. Was geht, muss man spontan entscheiden und vom individuellen Gesundheitszustand – der Tagesform – abhängig machen. Ich war 10 Tage nach meiner ersten OP ja auch unerwartet wieder im Krankenhaus und hatte gerade die Nach-OP hinter mir…
Als Rat lässt sich aber sagen, dass der Rauch des Lagerfeuers mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit unangenehm sein wird und an der Wunder „kratzen“ wird. Ein starker Hustenreiz ist ohne Frage höchst unangenehm und auch ein Risiko für die Wunde. Ob auch die Wärme des Feuers eine erhöhte Nachblutungsgefahr darstellt, kann ich schwer einschätzen und hängt vermutlich von der Nähe zum Feuer ab und wie lange man sich diesem aussetzt.
Elementar ist aber die Regel, dass man ohne Verzögerung HNO-spezifisch versorgt werden muss, wenn doch etwas passieren sollte – was ja auch unabhängig vom Lagerfeuer passieren kann (wenngleich dies 10 Tage nach der OP vergleichsweise unwahrscheinlich ist). Dennoch fallen die 10 Tage in den 3-Wochen-Zeitraum, in dem eine kurzfristige Erreichbarkeit (20 Minuten!) einer HNO-Stadion unbedingt sichergestellt sein muss.
Fazit zu dieser Leserfrage: Bei aller Vorfreude auf eine solche Feier immer vom aktuellen Befinden abhängig machen, lieber in den sauren Apfel beißen und keine Risiken eingehen und unbedingt die genannten Grundregeln beachten.

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