Ein Erfahrungsbericht von n.n.
Lieber Herr Brechtel,
danke für Ihre Seite. Ich habe sie bei meiner Recherche zur Mandelentfernung gefunden und sie hat mir sehr weitergeholfen! Ich habe mir meine Mandeln vor etwa fünf Wochen entfernen lassen und denke, meine Geschichte ist vielleicht auch für andere von Interesse. Ich bin 36 und hatte immer etwa ein bis zwei Mal im Jahr vereiterte Mandelentzündung. Seit 2014 hatte ich gar nichts mehr und dachte, es ist für immer vorbei. Aber im letzten Jahr ging es dann richtig los: Sechs vereiterte Mandelentzündungen innerhalb von nicht mal acht Monaten. Und es wurde mit jedem Mal schlimmer vereitert. Ich habe mich dann beim HNO beraten lassen und er hat sich meine Mandeln angeschaut, die total vernarbt und zerklüftet waren. Ich habe mich dann für die Operation entschieden und es bis jetzt nicht bereut. Die Schmerzen sind unangenehm, aber wer ständig Mandelentzündungen hat, der kennt sie schon. Sie sind echt ähnlich, nur dass sie teilweise bis in die Ohren und in die Zähne ziehen.
Ich kann nur empfehlen, alle Schmerzmittel einfach einzunehmen, die einem angeboten werden und sich nicht zu quälen. Das macht es wirklich leichter! Und es sind ja nur um die zwei Wochen. Ich habe so nach etwa zehn Tagen die Schmerzmittel etwas reduziert und nach etwas mehr als zwei Wochen nur noch eine Schmerztablette zum Schlafen genommen. Ich habe die ersten zehn Tage gedacht, es wird nie besser, und dann wurde es irgendwann schlagartig besser. Beim Schlucken merkt man es jetzt noch ganz wenig.
Ich hatte tatsächlich auch zwei Nachblutungen. Die erste kam als ich schlief, da bin ich aber sofort von aufgewacht, weil man beim Schlucken merkt, dass etwas nicht stimmt. Da habe ich einen Krankenwagen gerufen, weil es mitten in der Nacht war. Bis ich in der Klinik war, hatte es von selbst aufgehört. Ich bin nach zwei Nächten wieder entlassen worden, aber dann gab es abends wieder eine kleine Nachblutung. Da habe ich mich dann in die Klinik fahren lassen, der Arzt hat ein kleines Koagel/ Blutgerinnsel in Wundnähe identifiziert und abgesaugt. Das oder Schorf, der sich von der Wunde abgelöst hat, war wohl die Ursache. Beide Male hat es schon so geblutet, dass ich es abgeklärt haben wollte, aber nicht „sturzbachartig“. Ich war dann trotzdem insgesamt 14 Tage in der Klinik, die letzten Tage zur Überwachung.
Ach ja, noch zum Thema Essen und Trinken: Stilles Wasser, kalter Kamillentee. Essen schmeckte mir alles nicht, es hat alles nach diesem Wundschorf geschmeckt und tut es teilweise heute noch. Aber was gut geht ist Brioche, Weißbrot. Püriertes. Später Kartoffeln, Gnocci, Nudeln. Alles eher lauwarm bis kalt.
Meine Tipps: Trockenshampoo! Ist zwar irgendwie eklig-chemisch, aber wirkt Wunder, wenn man erstmal keine Haare waschen darf!
Eis lutschen, und zwar ganz einfache Eiswürfel. Das kühlt schön, und ich hatte Vanille- und Schokoladeneis irgendwann wirklich über. Hörbücher und Podcasts haben mir sehr geholfen in den ersten Tagen nach der Operation. Auf jeden Fall drei Wochen krankschreiben lassen und das auch einplanen. Ich hatte vor, in der dritten Woche wieder voll zu arbeiten, das ging aber gar nicht. Ich hab das Ganze etwas unterschätzt 🙂 Nach vier Wochen habe ich wieder leichten Sport gemacht.
Es war kein Spaziergang, aber es war trotzdem auch lange nicht so schlimm, wie ich erwartet hatte. Ich hab mich in dem Krankenhaus auch sehr wohlgefühlt und hatte ein nettes Ärzte- und Pflegerteam. Das hat es auch leichter gemacht! Und ansonsten: Nerven nicht verlieren, es wird auf jeden Fall besser. Und das Beste: Nie wieder Mandelentzündung!!!