Ein Erfahrungsbericht von n.n.
Hallo zusammen,
ich möchte meine Erfahrung mit meiner Mandel-OP ebenfalls gerne mit euch teilen. Zu meiner Person, ich bin männlich und 25 Jahre alt.
Ich wurde am 09.12.2019 in Krefeld operiert. Ich habe schon seit Jahren mit immer wiederkehrenden und langanhaltenden Mandelentzündungen zu kämpfen gehabt. Da ich in diesem Jahr bereits sechs Mandelentzündungen hatte, beschloss ich zum HNO-Arzt zu gehen und mich beraten zu lassen. Dieser hatte früher das gleiche Problem wie ich und empfiehl mir daher eine Mandelentfernung. Ich willigte dem ein, denn ich hatte keine Lust mehr ständig krank zu sein.
Ich wurde vor meiner OP sehr wenig aufgeklärt und schaute nur kurz ins Netz um mir ein paar Tipps rein zu holen. Am Tag der OP fuhr ich also zum Krankenhaus und ließ mein Auto dort stehen; dass ich 5 Tage stationär bleiben musste, das war mir bekannt. Ich wurde morgens um ca. 10:00 Uhr operiert und wachte im Aufwachraum auf. Ich erbrach mehrmals Blut, aufgrund von direkten Nachblutungen nach der OP. Der behandelnde HNO-Arzt erklärte mir am nächsten Tag aber, dass das mit einer Blutungsneigung bei mir zusammenhing, also keine Angst, bei euch sollte das nicht so sein 😉
Ich wachte dann nachher auf Station auf und war zuerst ziemlich erschrocken. Ich hatte starke Schmerzen und mein Zäpfchen war massivst angeschwollen. Dies machte das Schlucken sehr unangenehm und die Nahrungs- und Flüssigkeitsaufnahme ebenfalls. Am nächsten Morgen ging ich zur Visite. Bewegen und kurze Strecken laufen waren kein Problem. Der HNO-Arzt verabreichte mir Cortison, damit die Schwellung besser abklingt. Leider waren die Schmerzen immer noch sehr stark, deshalb bekam ich folgende Medikamente:
Novalgin Tropfen 500mg, jeweils 30 Tropfen vor dem Essen
Ibuprofen 600 mg, 3x täglich
Morphinsulfat Kapseln, 3x täglich
Mit Einnahme der Morphinsulfat Kapseln waren die Schmerzen auch deutlich vermindert, allerdings „hauten“ die Kapseln auch ziemlich rein, und ich war nach der Einnahme ziemlich platt. Die Schwellung ging sehr langsam zurück, obwohl ich zwei Mal Cortison bekam. Eis mochte ich gar nicht, ich aß viel Brot und Kuchen, Mittagessen aß ich fast nur kalt und trank ca. 3 Liter am Tag. Am 5. Tag nach der OP wurde ich entlassen. Ich musste mich abholen lassen, da ich aufgrund der Medikamente nicht selbst fahren durfte!
Zuhause gestaltete sich für die nächsten 7 Tage mein Alltag sehr vereinfacht. Ich mied körperliche Anstrengung, aß ebenfalls nur maximal lauwarme Speisen und viel Weiches da ich aufgrund der Schmerzen immer noch kaum schlucken konnte. Kaffee trank ich erst nach fast 3 Wochen. Duschen ging ich erst 7 Tage nach der OP und das nur mit lauwarmem Wasser. Waschen klappte mit dem Waschlappen auch ganz gut, dauerte halt nur seeehr lange.
Nach ca. 12 Tagen wurden die Schmerzen immer weniger und waren plötzlich ganz weg. Nach ca. 21 Tagen begann ich wieder zu arbeiten und mich körperlich leicht zu betätigen. Sport machte ich noch nicht. Essen und schlucken klappte auch immer besser. Leider schmecke ich bis heute (6 Wochen nach der OP) immer noch nicht alles. Süßes schmecke ich gar nicht, dafür schmeckt vieles bitter. Ich hoffe das sich das in den nächsten Wochen noch ändert.
Alles in allem waren es drei anstrengende und schmerzhafte Wochen mit denen ich so nicht gerechnet habe… Ich würde es aber trotzdem sofort wieder machen! Habe seitdem keine Probleme mehr und muss nicht mehr darauf achten wie eine „Mumie“ nach draußen zu gehen, wenn es mal windig ist oder regnet.
Ich habe mir am ersten Tag nach der OP viele Infos hier von dieser Seite geholt, und bin froh, dass es so eine Internetseite gibt. Mir wurden viele Fragen beantwortet und ich bekam Tipps, die mir in den 3 Wochen nach der OP sehr geholfen haben.
Ich wünsche euch für eure OP alles Gute,
Liebe Grüße aus Rees