Ein Erfahrungsbericht von Viki
Hey ihr Lieben,
danke für die ganzen Erfahrungsbeiträge, die ja doch meist positiv sind. Ich möchte auch gerne meine Erfahrung bisher mit euch teilen, die leider nicht so gut war.
Ich wurde am Donnerstag (25.07.19) operiert. Die Narkose war super, und ich hatte das Gefühl ein kleines Nickerchen gemacht zu haben. Nach der OP wurden Nacken und Hals mit Kühlpacks gekühlt. Ich durfte an dem Tag noch nichts essen, sondern nur trinken. Die meiste Zeit habe ich geschlafen, weil die Narkose den Körper doch schon belastet hat. Die ersten zwei Tage nach der OP gab es pürierte Kost (Weißes Toast zum Frühstück und Abendbrot). Die Schmerzen waren schon stark, aber auszuhalten; wie bei einer Mandelentzündung. Am dritten Tag bekam ich leichte Schonkost (Graubrot), die Schmerzen blieben gleich, außerdem traute ich mich mit mentholfreier Zahnpasta vorsichtig vorne die Zähne zu putzen. Der Mundgeruch, der gleich seit dem OP-Tag da war, war für mich übel. Es stank super dolle, Besuch bekam ich trotzdem. Mit dem ging ich auch raus und kurze Stücke zu Fuß. Allerdings merkte ich, dass mein Körper noch sehr erschöpft war, und ich weder Podcasts noch Bücher lesen konnte, da ich dabei immer eingeschlafen bin.
Am Abend des dritten Tages (Sonntag) ging ich ins Bad, um in den Mund zu gucken und vorsichtig die Zähne zu putzen. Ich spürte auf einmal, wie eine Flüssigkeit aus meinem Hals kam und wusste gleich, dass das eine Nachblutung ist. Ich verständigte die Schwestern und setzte mich aufrecht vor das Waschbecken, um das viele Blut auszuspucken. Da es so viel war, lief leider auch einiges in den Magen und ich kollabierte. Als ich wieder zu Bewusstsein kam, lag ich mit erhöhten Beinen auf dem Boden und bekam schon die Infusion. Ich wurde auf das Bett gesetzt und musste dann recht viel von dem Blut erbrechen. Es ging dann recht schnell in den OP und erneuter Vollnarkose. Am nächsten Tag fing ich wieder mit pürierter Kost an.
Ich glaube, dass so ein Fall mit so einer starker Blutung zwar eher selten ist, aber die Erfahrung hat mich doch sehr verunsichert und mir Angst eingejagt. Ich will damit auch niemanden Angst machen, aber neben den ganzen positiven Erfahrungen, sollte man auch wissen, dass eine Gefahr für so was schon real ist… Am 5. und 6. Tag wurden die Schmerzen bei mir extrem, sodass sie bis ins Ohr zogen und für mein subjektives Empfinden nur sehr schwer aushaltbar waren ohne Schmerzmittel. Da die max. Dosis davon 4 Voltaren 50 mg ist, sind damit nicht alle Stunden am Tag abgedeckt. Vor allem im der Nacht nicht.
Ich hab heute den 6. Tag und hoffe einfach nur, dass alles gut geht und die Schmerzen nachlassen.
Viel Erfolg für alle anstehenden Mandel-OPs!
Meine Antwort an Viki:
Hi Viki,
bald sollte es geschafft sein! Leider passiert hin und wieder eine Nachblutung – aber wie du schreibst nur in wenigen Fällen.
Allein von deinem Bericht kann ich natürlich keine seriöse Prognose abgeben – das kann ohnehin nur dein Arzt -, aber was ich lese, hört sich etwas danach an, dass du mit der Nahrung direkt ab OP-Tag recht defensiv warst. Ich höre von vielen Patienten, dass „moderat herausfordernde“ Kost durchaus hilft, damit der Wundschorf nicht zu dick wird, was eben oft eine Ursache für eine Nachblutung sein kann – sofern dieser dann nach ein paar Tagen der Schonung aufgrund der Größe am Stück abgeht und so die Wunde entsteht. Aber das ist nur Spekulation. Das wichtigste ist, dass du direkt gut versorgt wurdest und du die Anzeichen direkt deuten konntest. Den Rest schaffst du nun auch noch 🙂 Alles Gute und Danke für deinen Bericht!