Ein Erfahrungsbericht von Dogu
Nachdem ich über 5 Jahre lang regelmäßig mit Mandelentzündungen zu kämpfen hatte, später Mandelsteine dazukamen und dann Anfang dieses Jahres die Entzündung schlussendlich chronisch wurde, habe ich ebenfalls die Tonsillektomie hinter mich gebracht. Ich bin 24, männlich und eigentlich relativ schmerzresistent, muss aber zugeben, dass die TE mich an mein Limit gebracht hat.
Tag 0 bis 4 waren von den Schmerzen her schon einigermaßen stark, im Krankenhaus gab es dagegen 2x täglich Oxycodon 10mg und dazwischen auf Bedarf immer wieder Novalgintropfen, die habe ich mir selbst nachts alle 2-3 Stunden nehmen müssen. Das Zäpfchen war stark angeschwollen, fast schon wie eine Walnuss, dafür gab es dann 2x Cortison. Zusätzlich gab es zu dem ganzen noch Antibiotika. Gegessen hab ich die ersten 3 Tage nur Suppen, danach gab es mein erstes Toastbrot, was ne Stunde später leider direkt wieder hochkam. Danach konnte ich zum Glück das Essen in mir drin behalten, nur das Schlucken blieb weiterhin schmerzhaft, dazu musste ich mich immer wieder zwingen. Ab Tag 5 war ich wieder zuhause und hier ging es rapide abwärts. Die Schmerzen wurden stärker, Novalgintropfen waren weiterhin das Hauptschmerzmittel, dazwischen immer wieder mal Ibuprofen. Die 6. Nacht geht mir weiterhin nicht aus dem Kopf, nach all den Medikamenten ging es abends ins Bett und keine 90 Minuten später wachte ich auf mit den stärksten Schmerzen jemals, als hätte gerade jemand eine Blendgranate auf meinem Kopfkissen gezündet war ich orientierungslos und vor Schmerz ganz verwirrt. Wasser trinken, noch ne Ibu hinterher und den Hals von außen kühlen hat da am besten geholfen. Die nächsten Tage waren dann glücklicherweise dann immer ein Stückchen besser, ab dem 8. Tag hab ich dazu noch dolo Dobendan gekriegt, Lutschtabletten die den Hals betäuben, die haben tatsächlich ein wenig geholfen, schlafen war somit deutlich angenehmer. Zu essen gibt es 3x täglich Brot oder Nudeln. Ist zwar nicht angenehm, aber der Belag muss ja schließlich auch runter. Mit Wasser nach jedem Bissen geht es auch einigermaßen klar. Ich bin zur Zeit bei Tag 13 und habe immer noch Schmerzen beim schlucken, aber es wird erträglicher. Das Zäpfchen ist nur noch leicht geschwollen. Nachblutung hatte ich eine, an Tag 5 war eine kleine Stelle an der der Belag abging rot, da ich so gar keine Lust auf ne zweite OP hatte, hab ich darauf den restlichen Tag mit 3 Kühlpacks um meinem Hals und Nacken herum still im Bett gesessen und das hat auch geklappt!
Schönreden will ich die gesamte Erfahrung nicht, trotzdem sollte sich jede/r Leser/in im klaren sein, dass selbst die 2 Wochen Leid irgendwann rum sind und irgendwann nur noch eine entfernte Erinnerung im Vergleich zu ner Handvoll Mandelentzündungen jedes Jahr, welche ja auch letztendlich schmerzen! Langfristig gesehen wird keiner diese Entscheidung bereuen. Ihr schafft das!